Feldstudie

Der letzte Sonntagsspaziergang hat mich auf Ideen gebracht – ich plane jetzt eine Feldstudie. Die Feldstudie heißt nicht nur Feldstudie, weil sie auf dem Messdorfer Feld durchgeführt wird. Sondern auch, weil sie mal ans Licht bringen soll, wie weit das Feld der falschen Versprechungen, Hoffnungen, Illusionen allwöchentlich ist rund um die zentrale Fragestellung. Und auch weil ich eine Menge an eigenen Erfahrungen mit ins Feld führen kann…

Familie on Tour

Die zentrale Fragestellung lautet übrigens: Von zehn Kindern – sagen wir – im Vorschulalter, die zum Sonntagsspaziergang Laufrad/Roller/BobbyCar und/oder einen Puppenwagen mitführen, kommen wieviele mit den genannten Mobilitätshilfen selbständig schiebend oder fahrend wieder zu Hause an? Ein ergänzend zu untersuchender Aspekt könnte sein: Von welchen Einflussfaktoren hängt die Zahl dieser ‘Finisher’ ab?

Wie bei jeder ordentlichen Studie gibt es natürlich Thesen, die zu beweisen oder eben zu widerlegen sind.

1. Der Gesamtanteil der Finisher liegt bei maximal 10 Prozent.

2. Wenn auf einen minderjährigen Studienteilnehmer eine ganze erwachsene Spaziergangsbegleitung mit zwei gesunden Armen kommt, liegt der Gesamtanteil bei unter 1 Prozent.

3. Handelt es sich bei mindestens einem Erwachsenen um einen muskelbepackten Papa mit Tragkraft, sinkt die Zahl der Finisher erheblich unter 0 Prozent.

4. Noch niedriger liegt die Zahl der erfolgreichen Durchschieber, wenn einer der folgenden Faktoren ins Spiel kommt: Hunger, Durst, Pippi, bellender Hund in einem Radius von 2,5 km Entfernung, schlechtes Wetter, gutes Wetter, irgendein Wetter…

Bestbedigungen für Menschenversuche

Was man wissen muss: Das Messorfer Feld zwischen Endenich, Messdorf und Duisdorf ist ein geradezu geniales Terrain für diese Studie, weil die Untersuchungsteilnehmer dort automatisch in Runden um den sprichwörtlichen Pudding rennen. Man sieht sie, wenn sie gut gelaunt losdampfen mit ihren vielen bunten Fahr- und Schiebzeugen, man hört sie schon von weitem zurück kommen („Steh wieder auf, jetzt schmeiss Dich doch nicht dauernd auf den Boden, komm, es ist nicht mehr weit, nein, die Mama kann nicht auch noch den Puppenwagen tragen, Laufrad, Roller und zwei Kinder schleppen geht wirklich nicht, och, jetzt heul doch nicht die ganze Zeit…“). Und dann kann man sie am Ende sehen, wie sie schimpfend und schnaufend in die Zielgerade einbiegen.

Welche Schlüsse man aus den wenig überraschenden Ergebnissen ziehen kann? Nun, ich würde mal sagen: Auch das ist ein weites Feld!